Wearables & Smart Textiles Hackathon 2020

Wearables & Smart Textiles Hackathon 2020

Tüfteln bis in die frühen Morgenstunden

Am 21. und 22. Februar 2020 hatte ich durch meinen damaligen Arbeitgeber, Günter Grabher (Grabher Group, bzw. Forschungsinstitut V-Trion, textile research), die großartige Chance, beim 24-stündigen Wearables & Smart Textiles Hackathon in der Villa Müller in Feldkirch mitzumachen. Dort tüftelten viele verschiedene Teams, darunter zwei Teams, bestehend aus Mitarbeitern meiner Firma (und mein Freund Manuel mit seinem Zwillingsbruder Michael) an völlig unterschiedlichen Smart Textiles/Wearables Projekten. Nach 24 Stunden “hacken” waren unsere Prototypen ein voller Erfolg! Dankeschön an alle für diese tolle Möglichkeit! 

Besucht unbedingt die Website des Veranstalters des Hackathons: https://www.wearic.com
Der nächste Hackathon kommt bestimmt!

Was ist überhaupt ein Hackathon?

Ziel eines (technischen) Hackathons ist es, in einem kleinen Team, innerhalb einer zuvor festgelegten Zeit, innovative und kreative Lösungen für eine Problemstellung zu finden. Nach z. B. 24, 48 oder einer beliebig anderen Anzahl an Stunden soll ein fertiger Prototyp, ein innovatives Produkt oder ein Geschäftsmodell präsentiert werden. Während dieser Zeit dreht sich alles nur ums gemeinsame “hacken”. Oftmals wird durch die ganze Nacht oder bis in die frühen Morgenstunden an der Lösungsfindung weitergearbeitet, damit der Endprototyp bis zur finalen Präsentation “Hand und Fuß” hat. Durch das Adrenalin und die Freude am Ende des Hackathons, ist es auch völlig egal, wenn lauter müde und zerzauste Gesichter ihre Projekte präsentieren – es war es wert!

Smart Textiles, E-Textiles & Wearables

Smart Textiles sind Textilien mit intelligenten, funktionalen, meist technischen Eigenschaften. Intelligente Textilien können Umwelteinflüsse erfassen und darauf reagieren, sie können ihre Textilstruktur anpassen bzw. verändern. Beispielsweise gibt es photochromatische (stimuliert durch Licht), thermochromatische (stimuliert durch Hitze) oder elektrochromatische (stimuliert durch Elektrizität) Textilien. Ebenso können Reize durch Druck oder Flüssigkeit verarbeitet werden. 

E-Textiles sind Textilien mit elektronischen Eigenschaften, die in den Textilfasern enthalten sind. Die Elektronik ist nicht sichtbar von außen – die Leiterbahnen oder ähnliches werden beispielsweise direkt in die Textilien eingewoben. 

Gegenwärtig gibt es diverse elektronische Produkte, welche wie Kleidungsstücke, Taschen oder Schmuck getragen werden können. Der Trend wird z. B. beim Self-Tracking sichtbar – Fitness und Gesundheit können von nun an täglich überwacht werden. Im Vordergrund steht, die eigene körperliche Verfassung zu optimieren. Neben Fitness-Armbändern gibt es auch Socken, T-Shirts oder Sport-BHs, welche das Fitness-Tracking beherrschen. Mittels verbauten Sensoren können Körperhaltungen und Bewegungen erkannt und mit leichtem Druck auf falsche Positionen und Fehlhaltungen hingewiesen werden. Wearables wecken die Begeisterung von immer mehr Menschen, ebenso aber den Respekt von Kritikern. Mittels Smartwatches können nicht nur Nachrichten angesehen, Anrufe angenommen, gegangene Schritte gezählt oder der eigene Puls gemessen werden: Wer noch weiter gehen will: 2016 hat Samsung ein Patent angemeldet, welches sich um smarte Kontaktlinsen handelt. Mittels kleinem Display soll eine Navigation direkt über das Auge übertragen werden, natürlich verbunden mit dem Smartphone. Aber wollen wir das wirklich? Wo setzt man die Grenzen?

Unsere zwei Projekte

Beim Hackathon in der Villa Müller waren zwei Teams meiner ehemaligen Firma vor Ort. Ein Team beschäftigte sich mit dem besorgniserregenden Bienensterben: Ohne Bestäubung wird nicht nur unser komplettes Ökosystem durcheinandergebracht, sondern auch die Ernährungsgrundlage der Menschen ist in Gefahr. Ohne Bienen, kein Essen. Durch ein intelligentes Heiztextil, welches in Bienenstöcken zur Anwendung kommen soll, wollte Team 1 gegen die allseits gefürchteten und schädlichen Varroa-Milben vorgehen, ohne schädliche Chemikalien verwenden zu müssen. Das Heiztextil erwärmt den Bienenstock auf über 38 Grad Celsius, tötet die Varroa-Milben ab und schädigt dabei weder das Bienenvolk, noch die Königin. Super Leistung an alle vom Team 1!

Das zweite Team widmete sich der Idee, ob anhand von Widerstandsmessungen eines leitfähigen Materials Körperumfangsmaße in Echtzeit gemessen und direkt mit einer dazugehörigen App synchronisiert werden könnten. Lustigerweise wollte unser Team auch eine analoge Variante ausprobieren: Mittels eines, im Shirt integrierten, Maßbandes können die Umfangsmaße direkt abgelesen werden. Haha 🙂 Bei der Hightech-Variante wird ein leitfähiges, dehnbares Material in einem Shirt integriert und mit einem Mikroprozessor und einer Stromquelle verbunden. Je nach Dehnung des leitfähigen Materials können die Umfangsmaße berechnet werden und direkt per App in Echtzeit angesehen und verwaltet werden. Mögliche Zielpersonen könnten z. B. Spitzensportler, Body Builder oder schwangere Frauen sein, welche über längere Zeit ihre Körperumfangsmaße beobachten möchten.

Vor Ort waren natürlich viele weitere Teams mit super coolen Smart Textiles-Projekten bzw. Wearables. Unglaublich spannend, welche kreativen, lustigen oder sinnvollen Projekte es alles gegeben hat!

 

Körperumfangsmessung digital und analog 😉

Gehörst auch du zu den "Hackern"?

Schreib mir gerne deine Erfahrungen in einem Kommentar oder direkt per Nachricht an mich.

Mein Freund Manuel und sein Zwillingsbruder Michael basteln seit Kindestagen an zahllosen Prototypen – du kannst dir sehr gerne ihre Website anschauen: www.deeprotype.com

One Comment

Wearables & Smart Textiles Hackathon 2020 - deeprotype
8. Oktober 202023:45

[…] Das meiste dieses Beitrags habe ich netterweise direkt leicht abgeändert von Lisas Blog übernohmen, vielen Dank dafür! Der direkte Link zum Beitrag findest du hier. […]

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