Nach vielen, scheinbar endlosen Wochen harter Arbeit war es dann am 14. April 2018 so weit. Wie jedes Jahr, veranstaltet der Abschlussjahrgang vom Modekolleg der Herbststrasse Wien eine Modenschau, wo jede/r Student/in die gefertigten Werke präsentieren kann. Normalerweise sollte jede/r im Laufe der Kollektionserstellung mindestens drei komplette Outfits entwerfen und dann auch in der Werkstätte nähen. Eine spezielle Vertiefung muss gewählt werden. Ich habe mich damals für Sticken entschieden, da ich sehr gerne mit leitfähigem Garn einen Stromkreis inkl. LEDs, Mikroprozessor, Sensoren und mit dem 3D-Drucker ausgedruckte 3D-Teile auf meine Kollektionsteile sticken wollte, um mein Konzept der zusammenhängenden Diplomarbeit umzusetzen. Da war das also sehr passend.
Meine Kollektionsidee war es, die EVOLUTION der Menschheit in Verbindung mit Gefahren wie z. B. dem ungesteuerten Fortschritt durch Künstliche Intelligenz darzustellen. Dazu arbeitete ich mit diversen Auswüchsen und Mutationen, welche ich durch 3D-Druck und andere Oberflächengestaltungen zum Ausdruck brachte. Ich wollte nicht nur eine physische Evolution, sondern auch eine mögliche intellektuelle Veränderung der Menschheit durch fortschreitende Technologisierung künstlerisch darstellen. Dazu stickte ich knapp 70 LEDs auf meinen Hauptprototypen, eine Korsage, welche in der Innenkorsage die ganzen Leiterbahnen versteckt hatte. Mittels Sensor und Mikroprozessor würde meine Korsage immer dann leuchten, wenn ein ausreichender Geräuschpegel vorhanden war – in diesem Fall sollte es der Beat unserer Musik während der Show sein. Was glücklicherweise richtig gut passte, da wir das Duo hands&bits vor Ort hatten! Bei der Generalprobe konnte ich dann zum ersten Mal testen, ob meine LEDs bei der Show überhaupt auf die Band reagieren würden. …Mann, war ich nervös!
In der wunderschönen Säulenhalle des Atelierhauses der Akademie der bildenden Künste in Wien durften wir unsere Show veranstalten und unsere Abschlusskollektionen präsentieren. Expositionen meiner MitschülerInnen und mir waren den ganzen Tag über in den Galerien im ersten und zweiten Stock zu sehen. Trotz unseres starken Kollektivgedankens ist es uns gelungen, jeder Kollektion individuellen Raum zu bieten. Jede/r hatte quasi einen kleinen Stand, wo die eigene Kollektion vertreten war. Ich hatte zum Beispiel den 3D-Drucker von meinem Freund Manuel und mir da, welcher während des ganzen Tages 3D-Teile der Kollektion ausdruckte. Daneben habe ich meine Diplomarbeit, mein Lookbook und ein paar andere Sachen ausgestellt.
Zurück zur Show.
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